ONZE CHAMBRES

Die deutsch-französische Kompanie ONZE CHAMBRES vereint die beiden Choreograf*innen Claire Pastier (Paris) und Daniel Rakovsky (Freiburg).

Im Laufe ihrer Projekte, die unter dem Namen Compagnie La Petite x begannen, erforschen die beiden Künstler*innen insbesondere die Möglichkeiten des Dialogs zwischen der Sprache des Tanzes und den anderen Künsten: Bildende Kunst, Film, Performance. Die Vielfalt ihrer Werdegänge, die neben dem Tanz bei der einen u.a. Literaturforschung und Psychologie und bei der anderen Philosophie und Kunstgeschichte kombinieren, führt sie dazu, die Grenzen zwischen den Gattungen zu hinterfragen.

Ihre choreografische Arbeit ist an der Grenze zwischen Tanz und Theater angesiedelt. Die Verarbeitung einer sehr visuellen Ästhetik wird zum Rahmen, in dem sich das Intimste des Menschen offenbart, seine dunklen Seiten, seine unerfüllten Träume, Fantasien und Sehnsüchte. Die Körper der Tänzer bewegen sich inmitten von statischen oder animierten Bildern, Farben, Materialien und Lichtern, die alle Tanzpartnern sind und an der Entfaltung surrealer Welten mitwirken.

Deutsch-französische Verankerung

Durch ihre entschieden transnationale Verankerung strebt die Kompanie danach, die künstlerischen Verbindungen zwischen den beiden Ufern des Rheins zu vertiefen.

Zu diesem Zweck stellt sie für ihre Projekte systematisch ein deutsch-französisches Team zusammen und bemüht sich, mit Finanzierungen und institutionellen Partnern in beiden Ländern zu arbeiten. Als Brücke zwischen den beiden Kulturen setzt sie sich auch zum Ziel, das Publikum und die Kunstszenen u.a. durch deutsch-französische Workshops einander näher zu bringen. Darüber hinaus legt sie besonderen Wert darauf, ihre kreativen Residenzen in beiden Ländern durchzuführen und ihre Produktionen auf beiden Seiten des Rheins zu zeigen.

Claire PASTIER 

(*1984) ist freischaffende Choreographin, Tänzerin und Psychologin. Nach einem Studium der modernen Literatur und ein Master in der Psychologie absolvierte sie eine Ausbildung für zeitgenössischen Tanz am RIDC (Paris). Sie tanzte für verschiedene Choreograf*innen, u. a. in der Kompanie Emmanuel Grivet, in der Kompanie Méliades sowie für Bouchra Ouizgen.

Ihr Werdegang hat sie dazu gebracht, sich besonders für die Beziehungen zwischen Tanz und Psychologie zu interessieren, sowohl durch die Tanztherapie als auch in ihren choreografischen Kreationen.

Daniel RAKOVSKY 

(*1984) ist freischaffender Choreograf, Ausstellungskurator und Kunstvermittler. Nach seiner Promotion in Philosophie und Kunstgeschichte bildete er sich an der TIP-Schule (Freiburg) in zeitgenössischem Tanz aus. Als Tänzer arbeitete er u.a. für das Kollektiv Les Gens d'Uterpan, für Tino Seghal oder für Julia Klockow. Außerdem hatte er 2017 die Gelegenheit, dem Choreografen Franck Chartier (Kompanie Peeping Tom) bei dem Stück The Hidden Floor zu assistieren.

Daniel interessiert sich besonders für die Verbindungen zwischen Bildender Kunst und Tanz, sowohl in seiner künstlerischen Arbeit als auch in seiner Tätigkeit als Kunstvermittler. In diesem Rahmen hat er u.a. ein Format für getanzte Museumsrundgänge in der Fondation Beyeler (Basel) entwickelt.